Restaurierung

Rolandstatue auf dem Marktplatz in Wedel
Anlässlich des 800jährigen Bestehens der Stadt Wedel war 2012 eine Reinigung der Rolandstatue beabsichtigt. Bei genauer Betrachtung vor Ort zeigten sich jedoch Schadensphänomene, die Restaurierungsmaßnahmen erforderten.
1. Arbeitsabschnitt:
- Bestandsaufnahme inklusive Kartierung, Archivrecherche
- Konzeptentwicklung
Nach der denkmalrechtlichen Genehmigung des Konzeptes kam als 2. Arbeitsabschnitt die Restaurierung der Figur:
- Festigung absandender Gesteinspartien
- Reinigung von Schmutz, Biofilmen und Moosen
- Anböschung gefährdeter Gesteinsbereiche
- Ergänzung ästhetisch störender Fehlstellen
- Erneuerung schadhafter Altergänzungen und Fugen
- Eisenkonservierung
- polychrome Teilneufassung und Goldretusche
digitale Zustands-/Schadenskartierung
Als die 800-Jahr-Feierlichkeiten auf dem Marktplatz beendet waren, schloss die Restaurierung des Sockels als 3. Arbeitsabschnitt die Gesamtmaßnahme ab:
- wie Figur: Reinigung, Anböschung, Ergänzung, Fugenaustausch
- Verfüllung von Rissen und Schalen
- Retusche eines Graffitos
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Gesamtansicht vor und nach der Restaurierung | | Detailansicht |
Schriftzug einer Schule in Kiel
Der Schriftzug aus Terrakotta mit weißer Glasur befindet sich an der Fassade über einem Eingang. Durch Bewitterung und Materialermüdung bestand 2012 die Notwendigkeit einer Restaurierung.
- Entfernung von Schmutz, Biofilmen und einem nachträglichen weißen Anstrich
- Klebung und Neuversatz zweier loser, gebrochener Buchstaben
- Rekonstruktion eines fehlenden Buchstabens
- Erneuerung der Fugen
- Auftrag eines transparenten Schutzüberzuges auf die teilweise geschädigte Glasur
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Vorzustand mit fehlendem "A" und abgefallenem "t" | | Endzustand mit rekostruiertem "A" |
Wappen an der Fassade des Kaufhauses CJ Schmidt in Husum
An der Fassade ist mittig ein gefasstes Wappen aus Sandstein als Bauschmuck angebracht. Bei der Fassadensanierung 2011 mussten für eine geplante Neufassung die zahlreichen Altanstriche entfernt werden, weil der Untergrund nicht mehr tragfähig war. Hierbei zeigte sich, dass am Wappen umfangreiche Substanzverluste drohten. Die Arbeiten am Wappen wurden gestoppt, die gefährdeten Bereiche mit Mörtel gesichert und die Restaurierung beauftragt.
Schäden am Wappen: 
- massive oberflächenparallele Schalen- und Rissbildungen sowie Aufschieferungen zwischen Rücklage und Ornamenten
- kleinere Ausbrüche und Fehlstellen mit sandenden Bruchflächen
- deutliche Beeinträchtigung der Lesbarkeit durch die Mörtel-Stabilisierungen sowie durch die Schichtstärke der Fassungen und deren Nebeneinanderliegen
Wappen vor der Restaurierung
Durchgeführte Maßnahmen:
- Bestandsaufnahme der überlieferten Fassungen
- Festigung der sandenden Bruchflächen
- Entfernung der Mörtel-Stabilisierungen und Freilegung bis auf die Zweitfassung
- Hinterspritzung von Schalen und Verfüllung von Rissen
- Klebung von gelösten Teilen
- Ergänzung von Fehlstellen
- Rekonstruktion der Zweitfassung
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freigelegtes und ergänztes Wappen | | Wappen nach der Restaurierung |

Gänselieselbrunnen am Markplatz in Bad Oldesloe
1926 stiftete der Bad Oldesloer Unternehmer Friedrich Bölck auf dem Marktplatz einen Brunnen, den der Künstler Richard Kuöhl in Hamburg aus Keramik, genauer Terrakotta, herstellte.
Ziel der letzten Instandsetzung des Brunnens war ein intakter Gesamteindruck. Die damaligen Maßnahmen erfüllten 2010 noch immer größtenteils ihre Funktion. Durch den Betrieb des Brunnens, Umwelteinflüsse und Alterung waren allerdings erneut Schadensphänomene entstanden:
- großflächige Biofilme und Kalkablagerungen
- Rissbildungen, vor allem an Altergänzungen
- Fehlstellen
- abgerissene Fugenflanken
2010 erfolgte die "Restaurierung der Restaurierung" mit dem Ziel, den Brunnen mit seinen Alterungsspuren zu erhalten. Die erforderlichen Maßnahmen sollten jedoch so ausgeführt werden, dass sie erst bei genauem Hinsehen erkennbar sind, da es sich vor allem um Reparaturen der unter diesem Aspekt restaurierten Altschäden handelt.
Brunnen vor der Restaurierung
Durchgeführte Maßnahmen:
- Reduzierung der Kalkablagerungen, in Vertiefungen verbliebene Kalkreste wurden als Gebrauchsspuren belassen
- Schließung sämtlicher offener Risse und Fugen
- lasierende Retuschen von fleckig erscheinenden Bereichen der Brunnenschale durch verbliebene Kalkablagerungen
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Brunnenschale vor und nach der Restaurierung | | Brunnen nach der Restaurierung |