Konservierung

Grabsteine auf dem Friedhof von St. Severin zu Keitum auf Sylt
Arbeiten dort, wo andere Urlaub machen. Das klingt verlockend! Ziel der Arbeitsreise war der "Friedhof am Meer" in Keitum. Der Friedhof ist charakterisiert durch grün eingefasste Wege, an denen moderne und historische Grabsteine liegen.
Ausgewählte Grabsteine aus der Zeit vom 17.-19. Jahrhundert sollten 2012 konserviert werden. Trotz wechselhaften Wetters verliefen die Arbeiten wie geplant.
Grabsteine nach der Konservierung
- Reinigung von Schmutzablagerungen und Biofilmen
- Anböschung gefährdeter Gesteinsbereiche
- Verfüllung von Rissen und Schalen
- Erneuerung schadhafter alter Reparaturmaßnahmen
- zusätzliche restauratorische Maßnahme: Retusche der Inschriften
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Grabstein Janssen im Vor-, Zwischen- und Endzustand | | Grabstein Peters im Vor- und Endzustand |

Obelisk in Kiel: Endpunkt der
ehemaligen Kiel-Altonaer Chaussee
Die Ameisen
In Hamburg lebten zwei Ameisen,
Die wollten nach Australien reisen.
Bei Altona auf der Chaussee
Da taten ihnen die Beine weh,
Und da verzichteten sie weise
Dann auf den letzten Teil der Reise.
Joachim Ringelnatz (1883-1934)
Anböschung von Schalen Foto: www.alpha-f.de
Die Chaussee wurde 1830-1834 durch den dänischen König und Herzog von Schleswig und Holstein Friedrich VI. als erste Straße mit geplantem künstlichem Wegeverlauf gebaut. Der Obelisk (Sandstein mit vertiefter Inschrift und Königsmonogramm aus Metall) erinnert als Denkmal an den Ausbau und markiert gleichzeitig den Endpunkt der Chaussee.
2010 erhielt ich den Auftrag, den Obelisken zu konservieren:
- Reinigung von Schmutzablagerungen und Biofilmen
- Erneuerung schadhafter Fugen
- Reduzierung schwarzer Krusten
- Hinterfüllung und Anböschung von Schalen

Grabsteine an der St. Petri und Pauli Kirche in Hamburg Bergedorf
An der Pfarrkirche St. Petri und Pauli sind außen fünf Grabsteine (Sand- und Kalkstein) aus der Zeit von Mitte des 17. Jahrhunderts bis Mitte des 18. Jahrhunderts angebracht.
Bei zwei Grabsteinen bestand dringender konservatorischer Handlungsbedarf, um weiteren Substanzverlusten entgegenzuwirken. Die Konservierung der akut gefährdeten Steine erfolgte 2010 vor Beginn der Frostperiode und die restlichen Arbeiten im Frühjahr/Sommer 2011.
Die Grabsteine sollten in situ belassen werden. Ziel war, den Bestand mit Alterungsspuren zu erhalten, um die Authentizität der Grabsteine zu gewährleisten.
Krustenreduzierung mit Niederdruck-Feinstrahlgerät
Schadensphänomene und durchgeführte Konservierungsmaßnahmen:
- Reinigung von Schmutzablagerungen und Biofilmen
- Freilegung des Hohlraumes zur Kirchenwand
- Hinterfüllung und Anböschung von Gesteinsschalen
- Verfüllung von Rissen
- Erneuerung schadhafter Anschlussfugen
- Reduzierung schwarzer Krusten
- Entfernung schädigender Altergänzungen
- Konservierung der Halteklammern und Ringe durch einen Metallrestaurator
Zusätzliche präventive Maßnahmen:
- Anlegen eines Kiesbettes vor zwei Grabsteinen als Schutz vor Feuchtestau durch Bewuchs und vor Verschmutzung durch Spritzwasser
- Herstellung einer ebenen Fläche auf der Oberseite der Grabsteine zur Vermeidung von Feuchtestau und Auswaschungen
Zusätzliche restauratorische Maßnahmen:
- Entfernung von Farbklecksen und Graffiti, partiell waren Retuschen erforderlich
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Vor- und Endzustand des Grabsteins | | Petersen (Sandstein, 1659) |
 | Doppelgrabstein Wibeking (Sandstein, 1722) im Vorzustand ... | | | |
 | ... und im Endzustand | | | |